Die HappyTimes-Kolumne des Schriftstellers Claude Lachat
Skandal im Bundesrat!
VW? Das sind doch diese skandalträchtigen Familienkutschen. Otto „gib acht zur Umwelt“ trennt Büchsen vom Glas und pflegt seinen dahinvegetierenden Komposthaufen. Ich gehe noch einen Schritt weiter – ich bin nett zu meinen Nachbarn. Alles der Umwelt zuliebe.
Skandale soweit das Auge reicht. Mike Shiva müsste hinsichtlich dieser desolaten Zustände in den Nationalrat, was rede ich, in den Bundesrat gewählt werden! Er könnte es richten, mit weiser Voraussicht auch wenn er den „Hans guck in die Luft“ gerne mal mit kostenpflichtiger Nummer abzockt. SKANDAL! An seine Seite gepflanzt gehört natürlich unbedingt Uriella, welche wenigsten ihre pseudoreligiöse Bewegung mit FIAT LUX benamselt hat. Sie stünde wohl mit weisser Weste da und würde in gewohnter Manier den Weltuntergang prophezeien. SKANDAL! Diesem Dream-Team täte zweifellos auch eine gewisse Frau Zappa gut. Sie erinnern sich? Laetizia Zappa, seines Zeichen das ultimativste „Heidi im Pornoland“. Luftig locker und freizügig würde sie den heiligen Räten die Unterhosen ausziehen. Die Schweiz, aufgeklärt im Namen Heidis. SKANDAL! Sollten den Damen und Herren die Phantasie, das Licht oder die Trachten ausgehen, hätte wir noch Xaxier Bagnoud als Vierten im Bunde, welcher garantiert eine frische (Koks-) Prise in die verstaubten Luststuben zaubern würde. Als ehemaliger Präsident der Schweizer Önologen bekäme mitunter die Aussage „im Wein liegt die Wahrheit“ eine ganz neue Bedeutung.
Doch würde sich diese Zusammensetzung an landesehrfürchtigen Eidgenossen auch verstehen? Sprachlich, nicht spirituell. Göla hat sich 2002 von den Fans des Schweizer Dialektes verabschiedet. „Nie mehr Mundart…“. Gut, Englisch war nicht sein Ding, dann eben wieder trällern wie es sich für einen biederen Schweizer gehört. Dütsch! Einzig Christoph Meili würde ich in dieser Runde dringendst im Auge behalten. Als „Bundes- Whistleblower“ wären nackte Tatsachen und Offenbarungen nicht sicher. Sie würden unweigerlich an boshafte Schreiberlinge gelangen (an mich zum Beispiel). Bloss, zum Retter dieser Rocky Horror-Picture-Show würde es ihm auch diesmal nicht reichen. SKANDAL! Wir könnten den Rat der Weisen noch ein wenig skandalträchtiger gestalten und Christoph Mörgeli anfragen, ob er Lust hätte, die Geschicke der Schweiz getreu nach seinem Motto „alles oder nüt“, mit lenken zu wollen. Quasi als Vertreter der ABL (Auto-Bschiss-Lobby). SKANDAL!
Ok, ich gebe zu, diese Idee wäre nicht gerade das Gelbe vom Ei, eher die Pelle vom Cervalat. Über 150 Millionen dieser gestopften Därme werden in der Schweiz jedes Jahr gefuttert. Weil die dämlichen Rinder in Brasilien an derselben Seuche litten wie auf dem europäischen Festland, dem Wahn allgemein, wollte uns die EU den geliebten Klöpfer einfach wegnehmen. SKANDAL! Als hätten wir nicht schon zu Genüge mit kranken Würstchen zu tun. Fehlte noch, dass uns die EU auf die Pelle rückt! Nun gut, zur Vervollständigung dieses wahnsinnigen Bundesrates fehlt noch ein Weltverbesserer, ein Vincent Raven (das war der, der mit den Raben tanzte) oder ein Alex Frei, der gerne mal andern in die Suppe spuckt. Ich würde mich für eine Reise nach Bern, sollte von Ihnen kein Veto eingelegt werden, als bunter Rat zur Verfügung stellen. Ich liebe Skandale und bin für alle Schandtaten bereit. Wählen Sie mich in die Runde der Sieben Chaoten und geniessen Sie garantierte Skandale frei Haus. Sie denken ich bin nicht irre genug? Wenn Sie sich da mal nicht irren!