„Ich gebe es langsam auf, ich glaube ich finde meinen Mr.Perfekt eh nicht mehr“ jammert mir meine Bekannte wieder mal vor, nach Trennung Nr.4. Wir passen einfach nicht zusammen. Das höre ich jetzt schon zum vierten Mal. Grosse Sorgen mache ich mir eigentlich nicht mehr um sie, da ich weiss dass sie eh nicht lange alleine sein wird. Nach Trennung Nr.3 war sie schon so verzweiflet, dass sie sich überlegt hatte sich bei „ Bauer ledig sucht“ zu melden. Aber dann…
… lief ihr doch noch Nr.4 über den Weg. Sie wird sich sicher schon bald wieder durch alle Froschkönige durchküssen, bis sie ihren Prinzen gefunden hat. Sie kann eben nicht lange alleine sein. Aber ob sie jemals wirklich ihren Seelenpartner finden wird? Gibt es den „genau Richtigen“ denn überhaupt?
Wie sollte den „ der /oder die genau Richtige“ überhaupt sein? Es gibt ja so viele Aussagen, dass wir manchmal gar nicht wissen, ob wir nun zusammen passen oder nicht! „Gleich und gleich gesellt sich gern.“ Ok, dann suche ich mal einen, der mir ähnlich ist. „Gegensätze ziehen sich an.“ Ääähh.. ja was nun, doch nicht gleich wie ich? Bitte einigt euch mal. Dann haben wir da noch das Problem mit den Sternzeichen! Ja passt den der etwas chaotische und ordnungslose Löwe zu der pingeligen, mit einem übertriebenem Hang zu perfekter Ordnung, Jungfrau? Nie und nimmer, oder? Dann fangen wir an Bücher zu lesen um gescheiter zu werden, „wir müssten uns zuerst selber lieben“ – und dann ist es egal wen wir heiraten! Aber eigentlich ist es mir ja nicht so egal wen ich heirate. Und dann, das nonplusultra, „Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus!“ Bingo, wir sind also nicht mal vom gleichen Planeten, wie wollen wir uns dann verstehen? – Und dennoch suchen wir einander immer wieder, weil wir nicht gerne alleine sind.
Aber gibt es jetzt den „Passenden“ oder nicht? Neulich erklärte mir eine Freundin bei unserem wöchentlichen Kaffeeklatsch ihre Theorie. „Weißt du Anna, es gibt Töpfe und Deckel.“ erklärte sie mir.“ Ein Topf kann auch alleine bleiben aber nur mir Deckel ist er vollständig. Dann gibt es die Deckel, die immer suchen müssen bis sie ihren richtigen Topf gefunden haben.“
Das ist ja mal eine interessante Küchentheorie.( Topf und Deckel sind zwar nicht gleich, aber gesellen sich zusammen in der Küche. Ahaa, wir kommen der Sache schon näher.) Aber das Schwierige an dem ganzen ist, genau den perfekten Deckel zu finden. Ich glaube ja, dass viele Töpfe einen Deckel zwar haben, aber auch ein zu grosser Deckel passt auf einen Topf, nur ganz perfekt ist er doch nicht. Jetzt können wir aber selber entscheiden, ob wir diesen, nicht ganz perfekten, Deckel behalten wollen, oder nicht. Lieber ein zu grosser Deckel als gar keinen, würden viele sagen. Aber stellt euch das mal vor, was für ein Gefühl, dass das sein muss, wen man genau den richtigen Deckel finden könnte.
Ich gestehe ja ich bin ein wenig romantisch angehaucht und glaube, dass es für jeden Menschen einen Seelenpartner gibt. Einen Menschen der wie ein Zwilling ist. Ein Mensch, der uns einfach noch zu etwas Ganzem ergänzt Auf Italienisch nennt man das „Anima gemella“ (Zwillingsseele) oder auch „Stella gemella“ (Zwillingstern). Jetzt ist es anscheinend so, das es auch im Kosmos solche „Zwillingssterne“ gibt, auch „Doppelstern“ gennant. Das sind Sternpaare die nahe beisammen sind und sich um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen. Sie bewegen sich zwar immer miteinander aber ohne sich dabei zu beeinflussen. Also bitte, wenn das bei den Sternen geht, wieso sollte das nicht auch bei uns klappen?
Ich habe vor kurzem in einer astrologischen Zeitung gelesen, das die Venus sich jetzt im Skorpion befindet und das, anscheinend der ideale Zeitpunkt ist, den Seelenpartner zu finden! Venus führt uns anscheinend zueinander.
Na also, ihr einsamen Herzen, glaubt doch einfach daran und fängt an zu suchen – oder lasst euch wenigstens finden. Wer will denn schon den nächsten kalten Winter alleine verbringen.
Eins, müsst ihr nur noch wissen, seid ihr jetzt Töpfe oder Deckel?
Anna’s WeltAnna M. gibt in Ihrer Kolumne „Anna’s Welt“ ihren Senf zu allem. Als in der Schweiz geborene Italienerin kämpft sie mit alltäglichem wie Traum-Männern, Katze im Sugo und der Fahrprüfung für Cinquecentos und lässt ihrer Meinung zu Trivialem und Tiefgründigem freien Lauf. Anna M. ist schön, reich und jung und wird mit Freuden jedes Jahr wieder zwanzig. Sie lebt in Frauenfeld und arbeitet mit Kindern und Kindsköpfen. |